Kernspintomographie

Kernspintomographie

Die Kernspintomographie, auch Magnetresonanztomographie, ist eine strahlenfreie Methode, um Zustände des Körperinneren sichtbar zu machen. Die Ortsauflösung ist höher als bei anderen Verfahren und lässt somit feinstrukturelle Veränderungen an Organen und Geweben erkennen.
Das Verfahren beruht darauf, dass Atomkerne im untersuchten Gewebe gezielt elektromagnetisch angeregt werden und dann durch die Rückkehr in ihren Grundzustand ein Signal abgeben.

Einige Atomkerne (wie etwa Wasserstoffkerne) in den Molekülen des zu untersuchenden Gewebes besitzen einen Eigendrehimpuls (Spin) und sind dadurch magnetisch. Diese Kerne erzeugen nach dem Anlegen eines starken Magnetfeldes eine messbare Magnetisierung. Durch ein zusätzliches hochfrequentes Wechselfeld lässt sich diese Magnetisierung aus der Richtung des statischen Feldes kippen.

Nach Abschalten des hochfrequenten Wechselfeldes richten sich die Spins wieder parallel zum statischen Magnetfeld aus. Für diese sogenannte Relaxation benötigen sie eine charakteristische Abklingzeit. Die Abklingzeit ist von der chemischen Verbindung und der molekularen Umgebung abhängig, in der sich der angeregte Wasserstoffkern befindet. Daher unterscheiden sich die verschiedenen Gewebearten charakteristisch in ihrem Signal, was zu verschiedenen Signalstärken (Helligkeiten) im resultierenden Bild führt.

Klassische Indikationen für eine Kernspintomographie sind in der Orthopädie beispielsweise Bandscheibenvorfälle, Meniskusverletzungen und raumfordernde Prozesse. Die Untersuchung eines Körperabschnitts dauert in der Regel etwa 20 Minuten und ist für den Patienten ohne Unannehmlichkeiten. Eine Schädigung der Gewebe durch diagnostische magnetische Felder ist bisher nicht bekannt und auch physikalisch nicht zu erwarten.